Entzündungshemmende Effekte
Eine basenreiche Kost kann entzündungshemmend wirken – allerdings primär, weil sie reich an pflanzlichen Nährstoffen ist und entzündungsfördernde Bestandteile reduziert. Obst und Gemüse enthalten viele Antioxidantien und sekundäre Pflanzenstoffe, welche Entzündungsprozesse dämpfen können. Gleichzeitig fehlen im Basenfasten pro-inflammatorische Faktoren wie gesättigte Fettsäuren und Zucker, die in westlichen Ernährungsweisen häufig Entzündungsmarker erhöhen.
Erste Untersuchungen weisen darauf hin, dass bereits kurzfristiges Basenfasten Entzündungswerte senken kann: In einer Studie zeigten Teilnehmer, die eine Woche lang ausschließlich basische Lebensmittel aßen, deutlich verringerte Entzündungsmarker im Blut. Dies deckt sich mit allgemeineren Studien, wonach ein höherer Verzehr von Obst und Gemüse mit niedrigeren CRP-Werten (C-reaktives Protein als Entzündungsindikator) einhergeht. Auch bei entzündlichen Erkrankungen wie Rheuma werden positive Effekte beobachtet. So bessern sich rheumatische Beschwerden oft unter vegetarischer bzw. basenbetonter Ernährung.
In einer kleinen klinischen Studie mit Patienten, die an rheumatoider Arthritis litten, führte die tägliche Gabe eines basischen Mineralstoffpräparats über 12 Wochen zu signifikant weniger Schmerzen und besserer Beweglichkeit im Vergleich zur Kontrollgruppe. Der Krankheitsaktivitätsindex sank nur in der basisch supplementierten Gruppe, und ein Drittel der Patienten konnte die Dosis von Schmerz- und Entzündungsmedikamenten reduzieren. Die Forscher vermuten, dass die Säurebelastung Einfluss auf chronische Entzündungen haben könnte, auch wenn der genaue Wirkmechanismus noch unklar ist.
Insgesamt tragen also die vielen pflanzlichen Komponenten einer Basenkur, reich an Vitaminen, Polyphenolen und Mineralien, zu einer gedämpften Entzündungsreaktion im Körper bei.
Darmgesundheit und Mikrobiom
Eine Basenkur oder Basenfasten kann sich positiv auf die Verdauung und Darmflora auswirken. Da in der Kur sehr ballaststoffreiche Lebensmittel wie Gemüse, Salate, Nüsse und Früchte im Vordergrund stehen, wird die Darmtätigkeit angeregt – häufig berichten Teilnehmer von einer regulierten Verdauung und einem „leichteren“ Gefühl im Bauch. Ballaststoffe dienen außerdem als Nahrung für nützliche Darmbakterien. Tatsächlich zeigen Untersuchungen, dass Fastenkuren inklusive Basenfasten die Darmflora diverser und gesünder machen können.
In einer Studie des Instituts für Ernährungswissenschaft der Uni Wien fasteten 50 Personen eine Woche lang (begleitet von Darmreinigung und anschließender Probiotika-Gabe). Das Ergebnis war ein deutlicher Anstieg der bakteriellen Vielfalt im Darm. Wichtige gesundheitsfördernde Bakterien nahmen zu, darunter Faecalibacterium prausnitzii – ein bedeutender Buttersäureproduzent mit entzündungshemmender Wirkung – sowie Akkermansia und Bifidobakterien.
Diese Mikroben stärken die Darmbarriere und wirken anti-entzündlich. Die Autoren schlossen, dass Fasten (ob Basenfasten oder Heilfasten) dem Darmmilieu erlaubt, sich zu erholen und entzündungsfördernde Keime zu reduzieren, insbesondere wenn im Anschluss eine probiotische Unterstützung erfolgt.
Ein gesunder, ausgewogener Mikrobiom-Aufbau im Darm kann weitreichende positive Effekte haben: Bessere Immunabwehr, weniger chronische Entzündungen und sogar eine günstigere Stimmungslage werden mit einer intakten Darmflora in Verbindung gebracht. Da Basenfasten den Verzicht auf stark verarbeitete Lebensmittel, Zucker und Fleisch beinhaltet, entfallen während der Kur viele der ernährungsbedingten Belastungen, die die Darmflora aus dem Gleichgewicht bringen können. Stattdessen dominieren pflanzliche Kost und natürliche Lebensmittel, was nachweislich ein günstiges Milieu für „gute“ Darmbakterien schafft.
Zusätzlich wird oft empfohlen, während des Basenfastens und einer Basenkur viel zu trinken (2–3 Liter stilles Wasser oder Kräutertee täglich). Dies unterstützt die Ausscheidung von Abfallstoffen und kann in Kombination mit Ballaststoffen einer Verstopfung vorbeugen. Viele Anwender integrieren auch sanfte Methoden wie Darmreinigungen (z.B. Einläufe) zu Beginn der Kur, um den Darm zu entlasten.
Klar ist: Eine pflanzenbetonte Ernährung, wie sie das Basenfasten vorschreibt, stabilisiert die Darmflora und reduziert Fäulnisprozesse, was langfristig die Darmgesundheit fördert.
Stoffwechsel und Gewichtsregulation
Ein weiterer oft genannter Vorteil des Basenfastens ist die Verbesserung des Stoffwechsels und eine mögliche Gewichtsabnahme. Da bei einer Basenkur kalorienreiche tierische Produkte, Alkohol, Süßigkeiten und Weißmehlprodukte wegfallen, nehmen viele Menschen automatisch weniger Kalorien zu sich – ohne zu hungern, da Gemüse & Obst in größeren Mengen erlaubt sind. In einer Beobachtungsstudie verloren Teilnehmer innerhalb von 10 Tagen Basenfasten durchschnittlich 2–4 kg Körpergewicht.
Dieser Effekt wurde teils auf die reduzierte Kalorienaufnahme, teils auf vermehrten Verlust von gespeichertem Wasser zurückgeführt (wenn der Körper weniger Säuren puffern muss, werden eingelagerte Salze und Flüssigkeit frei). Ein großer Teil der Gewichtsabnahme zu Beginn dürften Wasser und Glykogenspeicher sein; jedoch kann Basenfasten einen Anstoß für eine längerfristige Ernährungsumstellung geben, der dann auch Fettabbau begünstigt. Mit der Gewichtsreduktion einher gehen oft Verbesserungen stoffwechselrelevanter Parameter: Blutdruck, Blutzuckerspiegel und Blutfette können sich durch eine pflanzliche Ernährung mit Gewichtsabnahme verbessern.
Einige Studien deuten darauf hin, dass eine Ernährung mit niedriger Säurelast Insulinresistenz und metabolisches Syndrom beeinflussen kann. Eine Meta-Analyse von 2023 fand einen signifikanten Zusammenhang zwischen hoher diätetischer Säurebelastung und erhöhtem Risiko für das Metabolische Syndrom (eine Kombination aus Übergewicht, Bluthochdruck, Fettstoffwechsel- und Zuckerstoffwechselstörungen).
Die Autoren schließen, dass säurearme Ernährungsweisen präventiv gegen das Metabolische Syndrom wirken könnten. Als möglicher Mechanismus wird diskutiert, dass eine chronisch säureüberschüssige Ernährung die Insulinempfindlichkeit verschlechtert und Entzündungsreaktionen fördert. Umgekehrt verbessert eine kaliumreiche, basenbildende Kost (viel Gemüse und Obst) die Glukosetoleranz und kann den Blutzucker stabilisieren – Effekte, die in Fastenprogrammen wie dem Basenfasten beobachtet wurden.
Zudem liefern basische Lebensmittel reichlich Mikronährstoffe (Kalium, Magnesium, Vitamin C, B-Vitamine etc.), welche für einen reibungslosen Stoffwechsel nötig sind. Viele Menschen berichten nach einer Woche Basenfasten von gesteigerter Energie und besserem Schlaf, was vermutlich auf den Verzicht von stimulierenden Substanzen (Koffein, Zucker) und schwer verdaulichen Mahlzeiten zurückzuführen ist.
Diese subjektiven Verbesserungen im Wohlbefinden können indirekt ebenfalls dem Stoffwechsel zugutekommen – etwa durch besseren Schlaf, der hormonelle Balance und Appetitregulation fördert.
Insgesamt kann eine Basenkur und Basenfasten als Reset für Ernährungsgewohnheiten dienen. Der Geschmackssinn passt sich an weniger Salz und Zucker an, und nach der Kur greifen viele bewusster zu frischen, unverarbeiteten Lebensmitteln. Dies erleichtert langfristig eine ausgewogene Ernährung, die Übergewicht und Stoffwechselstörungen vorbeugt.