Was ist Intervallfasten?
Intervallfasten, auch intermittierendes Fasten genannt, bezeichnet nicht etwa eine spezielle Form des typischen Heilfastens, das mindestens 5 Tage dauert.
Vielmehr ist Intervallfasten eine Ernährungsform, bei der man auf einen bestimmten Essrhythmus achtet und regelmäßig Nahrungsaufnahmepausen einbaut.
Wie wirkt Intervallfasten?
Forschungen belegen nun, dass auch diese Art des Fastens eine äußerst positive Wirkung auf unseren gesamten Organismus hat.
So können wir z. B. unseren Stoffwechsel günstig beeinflussen. Bei regelmäßiger Nahrungsaufnahme ohne ausreichend Essenspausen, neigen unsere körpereigenen Hormonsysteme dazu, chronisch zu übersteuern. Die Hormone Ghrelin und Leptin, sind für die Regulation von Hunger und Sattheitsgefühl verantwortlich. Sind diese aus dem Lot geraten, werden das Hungergefühl und die Lust auf Essen verstärkt und wir können nicht mehr über unsere Vernunft und unseren Willen auf unser Essverhalten einwirken. Vielmehr werden wir unbewusst über Hormone und das vegetative Nervensystem gesteuert und wir unterliegen dem ausgesandten Hungersignal.
Dadurch wird es fast unmöglich, willentlich sein Gewicht zu reduzieren! Ganz im Gegenteil: Studien zeigen, dass der Versuch, mit herkömmlichen Diäten sein Gewicht zu verringern, fehlschlägt und oft den gefürchteten Jo-Jo Effekt zur Folge hat.
Durch Intervallfasten, also gezielte Essenspausen, kann sich das Hormonsystem wieder regenerieren und in eine harmonische Lage gebracht werden. Erst dann wird es uns möglich, wieder zu einem normalen Essverhalten zu finden.
Ebenso wissen wir, dass andauerndes Essen den Blutzuckerspiegel steigen lässt und die Bauchspeicheldrüse zu Insulinausschüttungen veranlasst, die für die Kohlehydratverwertung notwendig ist. Dauerhaft zu viel Insulin im Blut zu haben, kann nicht nur Heißhungerattacken, sondern auch eine sogenannte Insulinresistenz auslösen. Also eine Unempfindlichkeit der Zellen gegenüber dem Hormon, das für die Glukosezufuhr und somit für die Ernährung der Zelle zuständig ist. Dies ist bereits eine Vorstufe von Diabetes mellitus.
Durch die längere Essenspause ermöglichen wir unserem Körper, seine Energie aus den körpereigenen Fettdepots zu gewinnen. Dabei wird Fett in sogenannte Ketonkörper umgebaut, die dann als Brennstoff dienen. Durch diese Art des Fastens reguliert sich der Blutzuckerspiegel und wir können wieder zu unserem Normalgewicht finden.
Laufende Studien, die die Wirkung von Ketonkörpern auf Entzündungsprozesse im Körper untersuchen, besagen, dass diese eine günstige Wirkung auf unser Gehirn haben. Ketone sind in der Lage, Entzündungszellen im Gehirn so umzuwandeln, dass sie nicht mehr zerstörerisch wirken, sondern mehr eine schützende Funktion einnehmen. Dies bedeutet, dass uns regelmäßige Fastenzeiten vor Alzheimer und Schlaganfall bewahren können, bei denen die Entzündungszellen eine wesentliche Rolle spielen.
Zudem können wir mit Ernährungspausen von mehr als zwölf Stunden unsere Zellen von „Altlasten“, also eingelagerten Abfallstoffen befreien. Man nennt diesen Prozess Autophagie. Es ist ein wichtiges Recyclingprogramm in unserem Körper, das es der Zelle ermöglicht, sich selbst zu reinigen und zu regenerieren.
Autophagie wirkt auf zweierlei Weise. Zum einen werden Abfallstoffe und beschädigte Bausteine abgebaut (kataboler Prozess) und aus der Zelle herausgeschleust oder wieder als Brennstoff verwertet. Ebenso werden Bakterien, Viren und schädigende Zellbestandteile unschädlich gemacht und abtransportiert.
Funktioniert der abbauende und klärende Prozess optimal, folgt daraufhin der aufbauende (anabole) Prozess. Hierbei werden neue, energiereiche Bausteine in die Zelle eingeschleust und somit wird die Versorgung und Gesunderhaltung gewährleistet.
Zu viel oder zu häufiges Essen erzeugt einen Energieüberschuss im Körper. Dadurch befindet sich der Körper in einem aufbauenden Milieu. Ein stark anaboles Hormon ist Insulin. Ist der Insulinspiegel permanent erhöht, bremst es die abbauenden Prozesse im Organismus und hemmt so die Autophagie. Bekommt der Körper nicht durch eine lange Essenspause die Gelegenheit schädigende Bestandteile abzubauen, werden unsere Zellen durch die Schadstoffanreicherung funktionsunfähig oder entarten.
Periodisches Fasten fördert also den Abtransport von „Zellmüll“ und in der Zeit des Essens werden neue Materialien für die Regeneration und Pflege der Zellen aufgenommen und eingebaut.
Autophagie ist ein Selbstheilungsmechanismus in unserem Körper. Wenn wir ihm die Zeit des Fastens gönnen, ist er in der Lage, sich selbst zu reinigen, zu reparieren, aufzubauen und zu regenerieren.
Intervallfasten hat also einen positiven Effekt:
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auf unsere Zellen. Das Risiko der Entartung und Degeneration wird gesenkt, der Schutz der Zelle wird verbessert und sie bleibt funktionsfähig
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Blutzucker, Blutfette und auch Harnsäurewerte können sich normalisieren
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der Stoffwechsel wird angeregt und körpereigene Reinigungsprogramme greifen wieder innere Organe werden entlastet und können regenerieren
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unsere Hormonlage kann wieder ins Gleichgewicht kommen
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Herz und Kreislauf werden entlastet und der Blutdruck wird gesenkt
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Entzündungsgeschehen im Körper vermindern sich
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die Qualität des Schlafes verbessert sich
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Gehirn und Nerven können zur Ruhe kommen
Intervallfasten Programm:
In unserer Intervall Fastenkur gönnen wir unserem Körper eine tägliche Auszeit vom Essen von 16 – 18 Stunden und werden in den verbleibenden 6- 8 Stunden zwei ausgewogene Mahlzeiten einnehmen.
Es ist sehr wichtig, dass man in den „Schlemmerphasen“ nicht übermäßig mehr isst, als man gewöhnlich bei einer Mahlzeit zu sich nimmt. Dies will geübt sein und wir begleiten Sie dabei.
Wir haben für Sie ein abgestimmtes Programm für diese Woche zusammengestellt:
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Zur Entgiftung des Körpers,
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zur langfristigen Gewichtsreduktion ohne Jo-Jo Effekt und
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zur Entschleunigung und zum Stressabbau
Natürlich auch mit vielen Informationen und neuen Impulsen. Mit Wandern, Entspannungsübungen und auch einem Kochtag mit unserer Ernährungsberaterin. Hier erfahren Sie viel Wissenswertes über Lebensmittel, Gewürze und Kräuter in der Küche und über die Zubereitung von schmackhaften Gerichten.
In unserer Intervallfastenkur lernen Sie langfristig Gewicht zu reduzieren, den Körper von Altlasten zu befreien, Ihren Ernährungsstil zu verbessern und auch Verhaltens- und Denkgewohnheiten zu „überarbeiten“.
Mediterrane Ernährung beim Intervallfasten:
Es ist wesentlich, dass die Speisen aus qualitativ hochwertigen Lebensmitteln zubereitet werden und es ist unerlässlich, eine Kostform zu finden, die präventiv in Bezug auf ernährungsbedingte Erkrankungen wirkt und neue, gute Bausteine liefert. Gleichzeitig sollte unsere Ernährung aber auch leicht praktizierbar, ausgewogen und geschmackvoll sein – und auch später, für Sie zu Hause umsetzbar sein. In diesem Zusammenhang gewinnt die mediterrane Ernährung zunehmend an Bedeutung.
Merkmale der Mediterranen Ernährung:
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Hoher Anteil an pflanzlichen Lebensmitteln
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Obst, Gemüse, Getreideprodukte, Nüsse, Samen
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hohe Qualität der tierischen Lebensmittel
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Milchprodukte, Fisch, Fleisch
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Olivenöl als Hauptfettquelle
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Reichliche Verwendung von Kräutern und Gewürzen
Diese Nahrung ist reich an Ballaststoffen, Antioxidantien, sekundärer Pflanzenstoffe und ungesättigter Fettsäuren. Diese Faktoren der mediterranen Kost wirken positiv auf unsere Körper ein und wirken sich sehr vorteilhaft auf unseren Gesundheitszustand aus.