Die Milch machts:
Die Milch macht müde Männer munter, die Milch macht schlank, stark und gesund. Seit den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts wird für Milch wie für kaum ein anderes Nahrungsmittel geworben. Eigenartig eigentlich, denn Milch und Milchprodukte waren doch vorher auch schon als (gesunde) Nahrungsmittel bekannt gewesen. Brot und Äpfel hatten doch auch keine Werbung nötig. Warum also Milch?
Seither hat sich sowohl die Milchproduktion wie auch die Produktpalette enorm verändert, ebenso das Konsumverhalten. Die Werbestrategie hat also funktioniert.
Laktoseunverträglichkeit:
Dabei vertragen bei weitem nicht alle Menschen Milch. Häufige Reaktionen bei Unverträglichkeit sind Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall. Doch auch Müdigkeit, Hautausschläge und Übergewicht können eine Folge von Milchkonsum sein.
Unzählige Studien belegen, was gerade belegt werden soll, je nachdem wer die Studie bezahlt.
Analysen von 8000 Jahre alten Skeletten haben ergeben (Forschungsprojekt LeCHE Anthropologe J. Burger zusammen mit Genforschern und Archäologen), dass die Menschen zu dieser Zeit eine Laktoseintoleranz aufwiesen. Durch eine nachweisbare Genmutation (vermutlich eine der größten in der Menschheitsentwicklung) waren manche jedoch in die Lage gekommen, Milch zu verdauen. Diese Fähigkeit verschaffte den betroffenen Menschen einen enormen Vorteil für ihr tägliches Überleben. Denn brachten die Bauern und/oder Nomaden die Kuh durch den Winter, so schafften es auch die Kinder, vorausgesetzt sie hatten keine Laktoseunverträglichkeit.
Milchkonsum und Tierhaltung:
In unserer westlichen Zivilisationsgesellschaft haben wir jedoch ein sehr abschreckendes Bild einer modernen Kuhhaltung geschaffen:
Riesige Ställe mit teilweise tausenden Kühen. Eine Kuh, die pro Tag bis zu 40 Liter gibt (kein Kälbchen würde 40 Flaschen Milch trinken können). Um das zu schaffen, müssen die Kühe artfremde und stark eiweißhaltige Nahrung fressen, wie z. B. Soja und Kraftfutter, das an einen Chemiebaukasten erinnert, damit sie auf Dauer leistungsfähig und deshalb am Leben bleiben.
Die Lebensdauer dieser bedauernswerten „Freunde des Menschen“ sinkt in solchen Fällen von ca. 20 auf ca. 5 Jahre. 5 Jahre, in denen sie in Höchstleistung Milch produzieren.
Milch hat eine stark wachstumsfördernde Wirkung, weil sie ja für Kälbchen produziert wird. Wie verändert sich wohl die Milch mit Hochleistungskraftfutter? Nicht jede Art von Wachstum ist erwünscht.
Mit diesem Artikel, möchten wir Ihnen den Milchgenuss nicht „versäuern“, jedoch aufmerksam machen, dass wir darauf achten sollten, wo die Milch herkommt.
Es gibt immer mehr Direktanbieter, die noch Heu und Gras füttern, Bauern und ihre Kühe, die man auch mal besuchen kann – das vorneweg.
Gute Gründe für Frischmilch:
Es gibt natürlich auch gute Gründe gute Frischmilch zu trinken. In Indien und im Ayurveda galt die Kuh stets als heilig und die Milch galt seit jeher und noch immer als Stärkungs- und Verjüngungsmittel:
Bei Schlafstörungen, Nervosität, Stress, Schwäche, Abmagerung und Erschöpfung wird gerne Milch empfohlen.
Hierbei gilt nur unbedingt zu beachten, dass Milch ein sehr schwer verdauliches, komplexes Nahrungsmittel ist und allein für sich als eine volle Mahlzeit gelten sollte.
Unter keinen Umständen sollten Milch bzw. Milchprodukte deshalb in Verbindung mit Fleisch, Fisch, Eiern, säuerlichen Früchten und Salz konsumiert werden.
Um der schweren Verdaulichkeit Rechnung zu tragen, sollte die Milch warm und mit verdauungsfördernden Gewürzen getrunken werden, Gewürzen wie z. B. Kurkuma, Muskat, Safran, Ingwer etc. Dann können wir das ganze positive Potential der Milch schöpfen.
Was bedeutet dieses Jahrtausende alte Wissen nun für unseren modernen Alltag, für den Cappuccino nach der Lasagne, für unseren geliebten Fruchtjoghurt, die Eier-Aufläufe?
Nun, Espresso nach dem Essen ist auch lecker und Joghurt ist zwar schwer beworben, aber nur in kleinen Mengen bekömmlich, dann einfach ohne Früchte. Die leckeren süßen Aufläufe kann es weiterhin geben. Es gibt viele Möglichkeiten. Entweder auf die Kombination achten oder Milch und Sahne einfach ersetzen.
Die homogenisierte Milch:
Da wäre noch die homogenisierte Milch. Wie entsteht sie? Hoher Druck presst die Milch durch winzige Düsen. Der Aufprall auf einem Blech zerfetzt die kleinen Fettkügelchen, die in der Milch schwimmen. Sie bleiben so gleichmäßig in der Milch verteilt und verhindern so, dass Milch und Rahm, wie das normalerweise der Fall ist, sich trennen und das Fett oben schwimmt. An die im Homogenisator zerkleinerten Fettkügelchen lagern sich verstärkt Eiweiße an. Diese werden im Magen nicht verarbeitet, sondern gelangen in den Darm. Durch unseren Darm gelangen sie dann in den Blutkreislauf wo sie sich als ungesunde Fette an die Blutkörperchen anlagern.
Die möglichen negativen Folgen sind als Bluthochdruck, Arteriosklerose, Darmerkrankungen, Allergien etc. bekannt.
Eine über Jahrtausende hinweg gelernte Kuhmilchverwertung nützt hier also nichts, denn es handelt sich um ein stark verarbeitetes und somit ganz anderes Produkt. Dieses kann unter Umständen gar nicht verstoffwechselt werden und lagert sich als giftige Schlacke (ayur. Ama) im Körper ab und führt langfristig zu Übersäuerung und Vergiftung.
Um eine Übersäuerung auszugleichen, werden dann mehr Kalzium und andere Mineralien verbraucht, als eigentlich durch den Milchkonsum zugeführt werden sollte.
Wie wir vor kurzem aufgeklärt wurden bezieht sich das “H” bei der sogenannten H-Milch nicht auf den Begriff der Homogenisierung sondern auf ein Verfahren des Ultrahocherhitzens, eine Wärmebehandlung der Milch um diese haltbarer zu machen. Also eine “Haltbarmilch” die bei geschlossener Verpackung kein Kühlregal benötigt. Auch die “Pasteurisierte Milch”, die Milch die sich im Supermarkt in Kühlung befindet, kann genauso homogeniert wie eine H-Milch sein.
Es lohnt sich also, sich auf die Suche nach einer guten Milchqualität zu machen. Das könnte Ihnen und auch der artgerechteren Tierhaltung zugutekommen.
Es geht bei allem womit wir uns nähren wollen doch immer um die Bekömmlichkeit der zubereiteten Speisen und um die Frage: Ist unser Verdauungssystem fähig das Aufgenommene zu transformieren.