Meine Ayurveda-Kur 2018 im Landhaus Geratser Hof – ein besonderes Erlebnis!
Schon seit längerer Zeit interessiere ich mich für Ayurveda und da kam mir das Angebot vom Kurprogramm Allgäu gerade recht und ich buchte diese Kur. Vor allem das abwechslungsreiche Angebot der verschiedenen Mahlzeiten und die Tatsache, dass ich selbst auch vegetarische Kost auswählen konnte, haben mich angesprochen.
Wie immer, wenn ich vorhabe in den Urlaub zu fahren, gibt es im Vorfeld stets viele Dinge, die noch zusätzlich zu erledigen sind und ich war froh, endlich im Geratser Hof angekommen zu sein, um mich zu erholen.
Ein herzlicher Empfang:
Wir wurden alle sehr herzlich in Empfang genommen und die besondere Lage dieses Gasthofs mit der atemberaubenden Aussicht auf die Allgäuer Berge haben es mir sofort angetan. Als Stadtmensch genieße ich es immer, auf dem Land zu sein und die Hektik des Alltags hinter mir zu lassen. Die meisten Teilnehmer unserer kleinen Gruppe hatten vor, so wie ich, zur Ruhe zu kommen und sich selbst wieder ein wenig besser zu spüren. Schon bei unserer ersten Zusammenkunft mit unseren Kurleitern war deutlich zu spüren, dass dies in dieser Woche stattfinden kann.
Die Besprechung des Wochenprogramms ließ bereits erkennen, dass es sich bei dieser Kur um ein ausgesprochen vielfältiges und wohl durchdachtes Konzept handelt, in dem sich sowohl Vorträge als auch praktische Übungen, Unternehmungen und Ruhezeiten angenehm abwechseln.
Schon nach dem leckeren Abendessen bekamen wir einen ersten Einblick, welches Verständnis von Ayurveda während dieser Kur die Grundlage für das gesamte Programm bildet. Das fand ich persönlich sehr gut und informativ, da der Begriff des Ayurveda wohl offensichtlich sehr viel mehr beinhaltet, als ich bis jetzt als Laie darüber erfahren hatte.
Alle Teilnehmer bekamen Notizbücher und das war für mich sehr hilfreich, da ich mir wichtige Informationen gleich notieren konnte. Völlig neu war für mich, dass im Ayurveda Gesundheit „im Selbst ruhen“ bedeutet und ich schrieb mir diesen Satz auf, ohne so richtig verstanden zu haben, was das bedeutet. Bislang bedeutete für mich Gesundheit nur nicht krank zu sein und keine Schmerzen zu haben. Im Laufe der Woche wurde dieses Thema immer wieder aufgegriffen und ich habe nun einen ganz anderen Eindruck von dieser jahrtausendealten Tradition bekommen und welche Möglichkeiten in dieser Sichtweise enthalten sind.
Wir beschlossen zusammen mit einer ganzen Gruppe des Teams diesen ersten Abend mit einer intensiven Meditationsübung, der „Herzverschmelzung“, die für mich sehr beeindruckend war.
Zum Abschluss eines jeden Abends machten wir noch einen sog. „Tagesrückblick“, das heißt jeder Teilnehmer konnte für sich aufschreiben, was ihn an diesem Tag bewegt hatte. Mir fällt das nicht so schwer, da ich auch sonst für mich ein Tagebuch führe.
Ein Tag zum inneren Ankommen:
Der nächste Tag, der Sonntag begann mit Atemübungen, Qi-Gong-Übungen und einer Yoga-Einheit. Ich bin solche Übungen nicht gewohnt und es war für mich sehr erstaunlich, wie anstrengend bereits kleine Bewegungen sein können und wie schwer es ist, „wie ein Baum zu stehen“. Das hätte ich nicht gedacht, aber im Laufe der Woche konnte ich an mir dann doch einen gewissen Fortschritt feststellen.
Nach einem reichhaltigen Frühstück mit selbstgebackenem Brot, ayurvedisch gewürzten Aufstrichen und besonderen Tee´s wurden wir nach unserem Befinden gefragt. Dadurch wurde nicht nur meine Aufmerksamkeit auf mich selbst gelenkt, ich bekam auch einen Eindruck, wie es den anderen Teilnehmern so ergeht.
Nach dem Frühstück erklärte uns Hedwig was im Ayurveda die sog. „Doshas“ bedeuten und in welcher Weise diese auf unser System wirken. Wir bekamen Fragebögen, um anhand dieser die Gewichtung von Kapha, Pitta und Vata im eigenen System herauszufinden.
Der erste Tag war als „Ankomm-Tag“ geplant. Ich erhielt eine ayurvedische Beinbehandlung, nach der ich spüren konnte, wie sich ein Energiefluss anfühlt. Dank der wichtigen Hinweise der Ayurveda-Therapeutin wurde ich darauf aufmerksam. Auch ein persönliches Gespräch gehörte an diesem ersten Tag zum Programm.
Die Zeit, die ich an diesem Tag für mich zur Verfügung hatte trug dazu bei, wirklich abzuschalten und ich verschlief den ganzen Nachmittag. Es war ein wohltuendes Gefühl, nichts vorzuhaben, nichts zu versäumen und einfach dem Bedürfnis des Körpers nachzugeben.
Abends dann erfuhren wir etwas über unsere Herzintelligenz und unser Ich und das Selbst. Bisher war mir diese Unterscheidung nicht ganz gegenwärtig, denn wir sprechen doch häufig von „ich selbst“, ohne die beiden Begriffe zu trennen. Diese neue Sichtweise eröffnet eigentlich ein völlig neues Spektrum und ich bin gespannt, wie sich das noch weiterentwickelt.
Viele interessante Informationen über die eigene Ayurvedische Konstitution:
Heute, am Montag erfuhren wir nach dem Frühstück und der Befindlichkeitsrunde noch mehr über Kapha, Pitta und Vata. Die Fragebögen wurden ausgewertet und es hat mich sehr erstaunt, eine plausible Erklärung für meine Vergesslichkeit und meine Nervosität zu hören. Da bei mir offensichtlich Vata eine große Rolle spielt und ich nun auch noch in einen Lebensabschnitt gehe, in dem der Einfluss von Vata zunimmt, wundern mich diese Zustände nicht. Es hat gutgetan, etwas über den Ausgleich zu hören und dass es möglich ist, ein Gegengewicht zu setzen. Es war auch sehr interessant, von den anderen Gästen zu hören, wie sich der Einfluss der Doshas auswirkt.
Nach all der Theorie hat das ausgezeichnete Mittagessen richtig gut geschmeckt. Es ist für mich eine schöne Abwechslung, in Gesellschaft zu essen und zu plaudern und sich so gut versorgen zu lassen.
Nach der Mittagsruhe gingen wir wandern, ein weiteres Highlight, in dieser schönen Gegend spazieren zu gehen. Leider ist das Wetter in dieser Woche nicht so schön, aber das reichhaltige Programm der Ayurveda-Kur gleicht das weitgehend aus.
Nach unserem Abendessen erfuhren wir etwas über Lebenskraft, Energie und Meditation. Was mir auffiel ist, dass in dieser Kur stets die Theorie mit der Praxis verbunden wird und wir das, was wir hören anschließend auch ausprobieren können.
Die einzelnen Übungen werden immer wiederholt, seien es am Morgen die Atemübungen, das Qi Gong oder die Yoga-Einheit, die Herzintelligenzübung oder der tägliche Tagesrückblick am Abend. Zu Hause fehlt mir oft die Disziplin und das Durchhaltevermögen. Ich erlebte aber, dass in dieser Woche sich ein anderes Erleben einstellte und das ermutigt mich dazu, daheim weiter zu machen und die eine oder andere Übung auch fortzusetzen.
Der Abschluss dieses Abends war besonders erholsam und entspannend: ein Bildervortrag zu Beethovens 6. Symphonie, ich „schwebte“ gleichsam zu Bett.
Gemeinsames Zubereiten von ayurvedischen Gerichten:
Ein weiterer Höhepunkt dieser Kur war der Ausflug zum „Berghof“ und das gemeinsame Kochen mit Hedwig und Bernadette. Es ist doch sehr interessant, zu sehen und zu erleben, wie einfach man doch mit verschiedenen Gewürzen eine Speise verfeinern und veredeln kann. Wir haben ja das Glück, während der ganzen Woche kulinarisch besonders verwöhnt zu werden. Dabei haben wir erfahren, dass die ausgewählten Speisen und ihre Zubereitung der Stärkung „unserer Mitte“ dienen. In unserer Leistungs- und Abnehm-Gesellschaft verlieren wir leicht das Gleichgewicht und wissen dann nicht mehr, wie wir einen vernünftigen Ausgleich schaffen können.
Ab Mittwoch raste die Zeit förmlich dahin und eine Wanderung am Donnerstag ermöglichte uns noch einmal, die Landschaft auf unser Gemüt wirken zu lassen.
Eine Ayurvedakur die nachwirkt:
Ich kann für mich feststellen, dass ich ungeheuer bereichert von dieser Ayurvedakur nach Hause fahre. Es bleiben viele Eindrücke, angefangen von dem schönen Seminarraum mit der Aussicht, das wunderbare Essen, die liebevolle Betreuung, die Behandlungen und die Gespräche mit den anderen Kurteilnehmern bis hin zu den Wanderungen, den wirklich interessanten neuen Informationen, die ich nun erst im Nachhinein noch einmal überdenken möchte.
Mein Horizont hat sich enorm erweitert und ich habe eine Ahnung davon bekommen, dass Ayurveda sehr viel mehr ist als eine „Wellness-Behandlung“, die ich mir ab und zu gönne. Da steckt viel mehr dahinter und mir und uns allen, die wir an der Kur teilgenommen haben ist das in dieser Woche klar geworden. Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal bei allen Therapeuten, Köchen und Begleiterinnen der Kur bedanken für die heitere, ausgeglichene Atmosphäre, mit der sie uns während dieser Woche begleitet und geführt haben. Ich empfehle Euch auf alle Fälle weiter, bis zum nächsten mal!
Erfahrungsbericht einer Teilnehmerin unserer Ayurvedakur